Fünfzig Jahre deutscher Geschichte gesehen durch das Objektiv von drei Generationen Klar.
Bemerkenswerte Fotos dokumentieren den Weg einer Republik. Die reiche Sammlung von Fotografien, die hier vor uns ausgebreitet wird, entfaltet ein Spektrum der Gegensätze in der kurzen Geschichte eines Landes - unseres Landes.
Willi Klar, geboren am 9. Juli 1907, sollte ursprünglich Kaufmann werden, verlor aber infolge der wirtschaftlichen Depression seine Stelle und hielt sich u.a. mit Fotografie über Wasser. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten stand für ihn fest, Deutschland zu verlassen. Während seiner Zeit im Elsass lernte er seine Frau Lilli kennen. Die beiden bekamen zwei Kinder: Dieter und Sylvia.
1942 musste Willi Klar in den Krieg. Nach seiner Rückkehr aus britischer Gefangenschaft 1945 machte er sich ein Jahr später als Lichtbildner, Theater-, Porträt-, Mode- und Werbefotograf selbständig. Von 1959 bis 1972 dokumentierte er den Wiederaufbau der deutschen Großindustrie. An mehr als 100 Industriebüchern war er beteiligt. "Ich habe alles fotografiert", sagte Willi Klar einmal, als er über sein Leben resümierte. Nationale und internationale Ausstellungen, Bücher und ein riesiges Bildarchiv zeugen von der Originalität, den Ideen und dem Einfallsreichtum eines Chronisten unserer Zeit. Willi Klar starb am 11. April 1994.
Dieter Klar, am 9. September 1937 in Frankfurt am Main geboren, interessierte sich schon früh für die Kameras und Objektive seines Vaters Willi. Nach der Lehre als Fotograf arbeitete er als Industrie- und Werbefotograf für die AEG. 1958 ging er als Modefotograf nach Helsinki. Jahre später war er für die Kaufhof-Zentrale in Köln als Werbefotograf tätig und fotografierte für amerikanische Verlage u.a. Kitschpostkarten.
Als Fotoreporter war er 17 Jahre lang für die dpa Deutsche Presse-Agentur weltweit im Einsatz. Zusammen mit seiner Ehefrau Annemieke produzierte er erfolgreich viele Sendungen und Reportagen in der ganzen Welt. Heute ist Dieter Klar Präsident des Buxtehuder Kulturforum am Hafen, Veranstalter des International Musik Festival Buxtehude – und natürlich auch immer noch Fotograf.
Reto Klar wurde am 24.März 1967 in Buxtehude als Sohn von Dieter Klar und Enkel von Willi Klar geboren. Bereits als kleiner Junge bewunderte er, wie sein Vater Beruf und Leben verband, und kam deshalb mit 15 Jahren auf den Geschmack der Fotografie. Mit seiner ersten Kamera fing ein Hobby an, das er dann zum Beruf machte. Sein Volontariat absolvierte er unter seinem Vater bei der dpa. Sein Großvater weihte ihn in die Geheimnisse der Filmentwicklung und der Vergrößerung ein.
1990 erhielt er ein Angebot der Welt am Sonntag und hatte gleich mit seinem Feature Bilder einer Stadt großen Erfolg. Mit Bildern aus seiner Hamburg-Serie veröffentlichte er sein erstes Buch Hamburger Augenblicke und erfüllte sich selbst damit einen großen Traum. Reto Klar arbeitet heute als Fotoreporter für verschiedene Zeitschriften und Zeitungen, unter anderem für die Welt am Sonntag.
Dieter Klar (Journalist)
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